Jeder weiß es – guter Schlaf ist für die körperliche und geistige Gesundheit so wichtig. Doch nicht immer fällt es leicht, schnell einzuschlafen. Probleme mit Kollegen, den Kindern oder dem Partner sorgen dafür, dass wir allabendlich in unser Gedankenkarussell einsteigen. Wir verraten, wie der neue Trend des Waldbadens für deutlich besseren Schlaf sorgt.
Waldbaden – Was ist das?
Yoga, Pilates, Meditation – seit einigen Jahren werden fernöstliche Praktiken in unseren Breiten immer beliebter. Shinrin Yoku heißt der neue Trend des Waldbadens, der sich an immer größerer Beliebtheit erfreut. Die Naturheilmethode aus Japan verbindet den Aufenthalt in der Natur mit bewusster Bewegung und Achtsamkeit. Waldbaden ist nichts anderes als ein Waldspaziergang der besonderen Art.
Wie läuft Waldbaden ab?
Für das Waldbaden gibt es keine festen Regeln, die uns einschränken. Denn genau darum geht es bei dieser Praktik – um Entspannung und Achtsamkeit. Ein schnelles Laufen durch den Wald, um möglichst zügig ans Ziel zu kommen, hat mit Waldbaden nichts zu tun. Es geht darum, in den Wald zu sinken, wie in eine heiße Badewanne und dort zu verweilen. Beim Waldbaden entschleunigen wir uns und nehmen den Wald mit all unseren Sinnen wahr.
10 Waldbadetipps für Anfänger
- Werden Sie sich Ihrer Atmung bewusst, atmen Sie langsam durch die Nase ein und durch den Mund vollständig wieder aus
- Spüren Sie die Beschaffenheit des Waldbodens unter Ihren Füßen. Am besten funktioniert Waldbaden barfuß
- Nehmen Sie die intensiven Farben des Waldes wahr – die vielen Facetten von Grün und Braun, die Schatten, das Spiel des Lichts
- Achten Sie auf die Geräusche des Waldes – das Zwitschern der Vögel, das Geräusch des Windes zwischen den Blättern
- Fühlen Sie die Luft auf Ihrer Haut. Ist sie frisch und prickelnd oder schwül?
- Berühren Sie Pflanzen, zerreiben Sie ein Blatt zwischen den Fingern und streichen über die Rinde eines Baumes und spüren Sie nach.
- Bleiben Sie mit Ihren Gedanken vollständig im Hier und jetzt. Wenn sich andere Dinge in Ihren Kopf schleichen, konzentrieren Sie sich bewusst wieder auf den Wald
- Nehmen Sie sich Zeit für Pausen und setzen Sie sich ins Moos. Waldbaden ist kein Workout für den Körper, sondern für die Seele
- Denken Sie an ausreichend Wasser und Proviant. Nichts soll Sie in Ihrer Entspannung stören, auch nicht der kleine Hunger zwischendurch.
- Lassen Sie Handy, Musik und Uhr zuhause!
Für wen ist Waldbaden geeignet?
Waldbaden ist für jeden geeignet. Hier geht es nicht um Leistung oder Anstrengung, sondern um Entschleunigung. Daher ist Waldbaden besonders gut für ältere oder angeschlagene Menschen. Wenn Sie Probleme damit haben, abschalten zu können, eignet sich Waldbaden sogar noch besser als Mediation. Die Bewegung an der frischen Luft hilft, Körper und Geist zu entspannen. Das Gedankenkarussell wird nicht auf Krampf ausgeblendet, viel mehr wird der Fokus bewusst auf andere Dinge gelegt. Sie werden sehen, dass es Ihnen mit jedem Mal etwas leichter fallen wird, vom Alltag abzuschalten und das Waldbaden in vollen Zügen zu genießen.
Wofür ist Waldbaden gut?
Die positiven Eigenschaften von Waldbaden sind so zahlreich wie die Wälder Deutschlands. Neben den unzähligen Vorteilen, die Waldbaden auf den Körper hat, verbessert es auch die psychische Gesundheit nachhaltig.
Vorteile von Waldbaden
- Stärkung des Immunsystems
- Senkung des Blutdrucks
- Vermindert Stress
- Verringert chronische Schmerzen
- Positive Effekte bei Angststörungen und Depressionen
- Vermittelt Ruhe, Geborgenheit und Selbstbewusstsein
- Verbesserung der Schlafqualität
Die zahlreichen positiven Effekte des Waldbadens auf die Gesundheit sind wissenschaftlich belegt. Laut einer Studie von „Litchfieldmontessori“ gaben Menschen an, dass sie sich nach dem Waldbaden gesunder und fitter fühlten. Kein Wunder, dass zahlreiche Forscher fordern, Waldbaden auch in der westlichen Medizin als anerkannte Naturtherapieform einzuführen.
Wie sorgt Waldbaden für besseren Schlaf?
Dass wir durch Stress schlechter schlafen, ist kein Geheimnis. Eine übermäßige Produktion des Hormons Cortisol ist für ein erhöhtes Stresslevels verantwortlich. Waldbaden trägt aktiv zur Senkung des Stresshormons bei und führt zu einer Senkung des Blutdrucks. Die Wirkung: wir fühlen uns freier und entspannter. Aber wie macht der Wald das eigentlich? Grund für die Entspannung sind die natürlichen Öle, sogenannte Phytonziden, welche die Bäume abgeben, um sich vor Feinden zu schützen und miteinander zu kommunizieren. In gewisser Weise kommunizieren sie während des Waldbadens also auch mit uns. Es lohnt sich, gut zuzuhören, was sie uns zu sagen haben.
Wie lange sollte man Waldbaden?
Besonders für Konzentrations-Muffel empfiehlt sich ein sanfter Einstieg von zwanzig Minuten. In der Regel gilt: erlaubt ist, was gefällt. Je länger Sie sich Zeit für sich an der frischen Luft nehmen, desto besser. Experten empfehlen zweimal intensives Waldbaden pro Monat. Wer Waldbaden zur Routine werden lassen möchte, kann auch eine dreißigminütige Mittagspause im Wald seiner Wahl machen.
Waldbaden-Ideen
Waldbaden kann man auch im noch so kleinsten Wald oder Park. Wichtig ist, dass nicht zu viel „Verkehr“ herrscht. Am besten eignen sich die frühen Morgen- oder späten Abendstunden zum Waldbaden, wenn Sie die Bäume ganz für sich allein haben. Oder Sie schlagen Wege ein, die abseits der Hauptpfade liegen, um sich tiefer mit dem Wald zu verbinden. Für eine tägliche Routine eignet sich der Wald oder Park in Ihrer Nähe natürlich am besten. Wenn Sie sich allerdings eine kleine Auszeit und ein verlängertes Wochenende zum Waldbaden gönnen möchten, haben wir einige Empfehlungen für Sie.
Die 6 schönsten Wälder Deutschlands:
- Schwarzwald
- Der Harz
- Binger Wald
- Behlendorfer Wald
- Bayerischer Wald
- Dresdner Heide
In Deutschland gibt es bereits zahlreiche Waldbaden-Anbieter, die Ihnen den Einstieg in die neue Naturheilmethode erleichtern. In Gruppen, als Firmenevent oder allein helfen geschulte Waldbaden-Experten, die Seele zwischen uralten Bäumen baumeln zu lassen.
Fazit
Waldbaden sorgt nicht nur für besseren Schlaf, sondern hat zahlreiche weitere positive Effekte auf unsere Gesundheit. Die Entschleunigung gibt uns spürbar mehr Energie für die täglichen Herausforderungen und verbindet uns wieder mit Mutter Natur.